Der Begriff "Betreuung" bezeichnet im Kontext der Altenpflege eine persönliche Beziehung, in der sich eine Person um eine andere Person kümmert, diese unterstützt. Es kann sich dabei um praktische Tätigkeiten wie Kochen oder das Anreichen von Essen, das Begleiten bei einem Spaziergang handeln. Sie stellt eine umfassende Sorge für die Wünsche und den psychischen Zustand einer Person dar. Das Wort Betreuung kann also eine Fülle an Sozial- und Dienstleistungen umfassen. Vor allem in der Altenpflege, speziell in der Demenzpflege nimmt Betreuung einen wichtigen Stellenwert ein. Sie ist ein Teil der pflegerischen Maßnahmen.

Weiterführend

Altenpflege, Betreuungsassistent_innen, Biographiearbeit, Care, Demenz, Helfen, ROT, Validation, Zärtlichkeit

Ergebnisbericht Betreuungskräfte

Ergebnisbericht Emotion und Geschlecht

Ergebnisbericht Kultur in der Pflege

Auch Alltagsbegleiter_innen, Alltagsbetreuer_innen, Betreuungs- oder Präsenzkräfte genannt. Durch die undeutliche Berufsbezeichnung besteht Verwechs-lungsgefahr mit dem Berufsbild des_r Hauswirtschaftler_in und des_r Pflegehel-fer_in. Um ganzheitliche Pflege gewährleisten zu können, wurde mit dem Pflegeweiterentwicklungsgesetz im Jahre 2008 der Einsatz von zusätzlichen Betreuungskräften, deren Kosten die Pflegekasse übernimmt, in stationären Pflegeeinrichtungen festgelegt. Rechtlich wird dieser neue Pflegeberuf über den § 87b Abs. 3 SGB XI geregelt. Der Aufgabenbereich von Betreuungsassistent_innen ist die Beschäftigung und Betreuung von Pflegebedürftigen in deren Alltag. Diese Regelung galt bis 2015 nur für Pflegebedürftige mit erhöhtem Betreuungsbedarf, wie dementiell beziehungsweise psychisch Erkrankte sowie Personen mit geistiger Behinderung. Mit dem neuen Pflegestärkungsgesetz I, das am 01.01.2015 in Kraft getreten ist, wurde generell allen Pflegebedürftigen das Recht auf erhöhte Betreuung zugestanden.

Weiterführend

Altenpflege, Berufspolitik, Betreuung, Biographiearbeit, Care, Demenz, Gesetzgebung, Qualifizierungsmaßnahme für Betreuungskräfte, ROT, Validation

Ergebnisbericht Betreuungskräfte

Angepasste Richtlinien § 87b SGB XI. URL: https://www.gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/pflegeversicherung/richtlinien__vereinbarungen__formulare/rahmenvertraege__richlinien_und_bundesempfehlungen/2014_12_29_Angepasste_Richtlinien__87b_SGB_XI_final.pdf (letzter Zugriff: 29.11.2016).

Lehrmaterial

Comic Kompetenzbereiche, Comic Demenz im Pflegealltag, Audiobeitrag Betreuungskräfte/-assistenten, Audiobeitrag Betreuung und Demenz

Als Berufspolitik bezeichnet man politische Entscheidungsprozesse, die einen bestimmten Beruf betreffen. Dazu zählen u.a. Entscheidungen zu Ausbildung, Weiter-/Fortbildung, Qualifikationsmaßnahmen/-kriterien, Entloh-nung/Tarifverhandlungen und Arbeitsbedingungen. An diesen Entscheidungspro-zessen können staatliche (z.B. Bundes-/Landes-/Kommunalämter) und nicht-staatliche (z.B. (Berufs-)Verbände, Gewerkschaften) Akteure beteiligt sein.

Weiterführend

Akademisierung, Gesetzgebung, Gewerkschaft, Interessenvertretung, Ökonomisierung, Pflegekammer, Politik, Politische Teilhabe, Profession, Qualifikationsmaßnahme für Betreuungskräfte

Ergebnisbericht Pflege in der Politik – Politik in der Pflege

Ergebnisbericht Betreuungskräfte

Ergebnisbericht Akademisierung der Pflege

Lehrmaterial

Comic Pflege und Gesellschaft, Comic Kompetenzbereiche, Audiobeitrag Politische Teilhabe, Audiobeitrag Pflegekammer, Rollenspiel Pflegekammer

Die Serie „Bettys Diagnose“ spielt in der Aufnahmestation der Karlsklinik in Aachen und erzählt vom Alltag in einem Krankenhaus. Im Mittelpunkt der Serie steht die Titelfigur Schwester Betty. Betty ist Krankenpflegerin und Schichtdienstleiterin und wird vom produzierenden Sender ZDF wie folgt beschrieben: „‘Bettys Diagnose‘ erzählt einen bunten Krankenhaus-Kosmos aus Sicht einer kompetenten, resoluten und streitbaren Krankenschwester. Betty sagt, was sie denkt, und sie tut, was sie sagt.“ Schwester Betty verfügt demnach nicht nur über die nötige Fachkompetenz, sie ist auch in der Lage, sich in klinischen Settings klar zu positionieren und Entscheidungen zu treffen. So entsteht – aus Sicht der Zuschauenden – ein profes-sionelles Selbstbewusstsein, das es dem Charakter Betty ermöglicht, sich in einem interdisziplinären Team zu behaupten. Es scheint sich um die Darstellung einer idealen Pflegekraft zu handeln. Nimmt man aber die Brille der_s Zuschauenden ab und setzt die einer professionellen Pflegekraft auf, wird deutlich, dass es sich bei der Figur Schwester Betty nicht immer um eine ideale, sondern zum Teil um eine problematische Darstellung handelt (genauere Informationen finden Sie im Ergebnisbericht „Pflegende und die Darstellung in den Medien“). Um diese Problematik als solche zu erkennen und dabei das eigene pflegerische Selbst-verständnis und das von „außen“ an die Pflege herangetragene Fremdbild zu differenzieren und reflektieren zu können, eignet sich der Einsatz der Serie im Pflegeunterricht.

Weiterführend

Fremdbild, Medienkompetenz, Serie

Ergebnisbericht Pflegende und die Darstellung in den Medien http://www.zdf.de/bettys-diagnose/bettys-diagnose-36215274.html (letzter Zugriff: 29.11.2016)

Lehrmaterial

Die Serie "Bettys Diagnose"

Hierbei handelt es sich um ein in der Altenpflege gebräuchliches Verfahren aktivierender Pflege, das es dem Pflegepersonal ermöglicht, individueller auf Patienten einzugehen. Die Biographiearbeit ist unter anderem begründet in dem Psychobiographischen Pflegemodell nach Erwin Böhm. Böhms Theorie sagt aus, dass das Pflegepersonal lernen muss, Patient_innen (besser) zu verstehen und dieses Verstehen auch in die Pflege mit einzubeziehen. Der Kerngedanke von Biographiearbeit ist, dass das Wissen über die Lebensgeschichte der_s Patien-ten_in zu einem besseren Verständnis und somit auch zu einer besseren Pflege beiträgt. Höhen und Tiefen eines Lebens prägen Menschen sehr stark und wirken so auf ihr Verhalten und ihre Gewohnheiten ein. Durch Biographiearbeit sollen vergangene Ereignisse, Erfahrungen, (Miss-)Erfolge, aber auch Beziehungen und frühere Krankheiten bzw. Pflegeerfahrungen untersucht und aufgearbeitet werden, um Zusammenhänge von Ereignissen und Verhalten zu finden. Somit soll ein ganzheitliches Menschenbild geformt werden, ein vertieftes Pflegeverständnis, das einen differenzierten Umgang mit den Patient_innen ermöglicht. Ziel ist es, die Individualität der_s Patienten_in zu unterstützen. Daher findet das Psychobiographische Pflegemodell nach Böhm besonders bei der Pflege dementer Patient_innen Anwendung. Zudem soll Biographiearbeit auch den Pflegealltag des Pflegepersonals erleichtern.

Weiterführend

Altenpflege, Betreuung, Betreuungsassistent_innen, Care, Demenz, Helfen, Pflegemodelle, ROT, Validation

Ergebnisbericht Betreuungskräfte

Lehrmaterial

Audiobeitrag Betreuungskräfte/-assistenten, Audiobeitrag Betreuung und Demenz

Ein im Englischen gebräuchlicher Begriff, der über das Pflegen hinaus eine ganzheitliche Sorge und Fürsorge umfasst. Care erstreckt sich von der familiären Sorge bis in den Bereich des lokalen bis globalen Gemeinwohls. Das Konzept ist zum einen neutral beschreibend, kann zum andern aber auch als Kampfbegriff gegen eine nurmehr wirtschaftlichen Prinzipien hörige medizinische Versorgung, die den ganzheitlichen Zugang zu Fürsorge verbaut, eingesetzt werden.

Weiterführend

Altenpflege, Autonomie, Berufspolitik, Betreuung, Betreuungsassistent_innen, Biographiearbeit, Cure, Emotion, Gender, Handlungsbeziehung, Helfen, Interessenvertretung, Kultursensible Pflege, Medizinanthropologie, moralischer Stress, Ökonomisierung, Personenzentrierte Pflege, Pflegeethik, Pflegemodelle, Profession/Professionalisierung, ROT, Validation, Zärtlichkeit

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alles

Übersetzt „Prozess der Kommerzialisierung von Emotionen“. Laut Paula England werden Gefühle in Careberufen dadurch zur „Ware“, dass Care (oder Pflege) oftmals auch als Ware gehandelt wird. Mit dem Terminus „the managed heart“ (das „verwaltete Herz“) beschreibt sie die Schwierigkeiten, die es mit sich bringt, in einem Careberuf zu arbeiten, weil die Arbeitenden immer auch einen (intimen) Teil ihrer selbst einbringen.

Weiterführend

Care, Paula England

England, Paula (2005): Emerging Theories of Care Work. In: Annual Reviews of Sociology, Volume 31, 2005. Lehrmaterial Medien und Pflege

Cure steht für das Konzept von Heilung und orientiert sich am konventionellen medizinischen Modell. Cura(tio) (lat.) wird in der Medizin als Heilung bzw. als Wiederherstellung der Gesundheit unter Erreichen des Ausgangszustandes bezeichnet. Cure ist nicht zu verwechseln mit Care.

Weiterführend

Care, Pflegeethik, Pflegemodelle

Lehrmaterial

Comic Pflegeausbildung

Eine vielseitige neurodegenerative Erkrankung, die zumeist im Alter von über 60 Jahren auftritt. Zentral sind hierbei der Abbau der Kognition und die daraus erfolgenden kommunikativen, motorischen, sozialen und kulturellen Störungen. Die Anzahl der an Demenz erkrankten Menschen nimmt seit der Entdeckung kontinuierlich zu. Demenz ist nicht heilbar, somit bedarf die Pflege von Demenzerkrankten besonderer Anforderungen und eines im Krankheitsbild geschulten Personals.

Weiterführend

Aggression, Altenpflege, Autonomie, Betreuung, Betreuungsassistent_innen, Biographiearbeit, Care, Emotion, Gewalt, Handlungsbeziehung, Helfen, Kultur, Kultursensible Pflege, Personenzentrierte Pflege, Profession/Professionalisierung, Qualifizierungsmaßnahme für Betreuungskräfte, ROT, Scham, Validation, Zärtlichkeit

Ergebnisbericht Betreuungsassistent_innen

Ergebnisbericht Emotionen und Geschlecht in der Pflege

Ergebnisbericht Kultursensible Pflege

Lehrmaterial

Comic Demenz, Audiobeitrag Betreuungskräfte/-assistenten, Audiobeitrag Betreuung und Demenz